Sankt Andreas

Geweiht wurde die Kirche am 28./29.Juni 1956 durch den damaligen Weihbischof der Diözese Rottenburg Wilhelm Sedlmeier.

In Besitz genommen wurde die unfertige Kirche schon vorher, nämlich im Advent 1955. Wie man sieht, war es den Katholiken von damals ein Bedürfnis, Weihnachten im eigenen Gotteshaus zu feiern. Dass es damals noch keine Heizung in der Kirche gab, war für die Gläubigen nicht von Bedeutung. Ebenso die Tatsache, dass noch nicht alle Kirchenbänke vorhanden waren. Vermutlich war es den Katholiken aus Endersbach, Großheppach, Kleinheppach und Beinstein leid, sich mit verschiedenen Notbehelfen abfinden zu müssen. So fand der erste katholische Gottesdienst nach der Reformation am 15.September 1940 im ehemaligen Gasthaus Lamm in Endersbach statt. Räume der Fa. Pfander oder das Vereinsheim in Endersbach wurden in unregelmäßigen Abständen zum Abhalten von Gottesdiensten genutzt. Später konnte dann dankenswerterweise an Sonn - und Feiertagen regelmäßig um 15.00 Uhr in der evangelischen Kirche in Endersbach Gottesdienst gefeiert werden.

Baumeister der Kirche in Endersbach war der Fellbacher Architekt Olkus. Mit der künstlerischen Ausschmückung wurde Sepp Baumhauer aus Schwäbisch Gmünd beauftragt. Ein Sgrafito mit Ausschnitten aus dem Leben des Heiligen Andreas, die sieben Sakramente an den Kirchenfenstern im Seitenschiff, Darstellungen verschiedener Heiliger der Vertriebenen an den Rückfenstern der Kirche, sowie ein Mosaik des Guten Hirten an der Südfassade der Kirche stammen von ihm. So wurde das Gotteshaus von der Gemeinde in Besitz genommen. Nach und nach erhielt die Kirche ihr heutiges Aussehen.

1960   Der Gemeindsaal im Untergeschoss der Kirche kann benützt werden.

1961   Glockenweihe

1962   In die Kirche wir eine Heizung eingebaut

1966   Das Harmonium wird durch eine gebrauchte Orgel ersetzt.

1968   Die Kirche wird zum ersten Mal renoviert und den Beschlüssen des 2. Vatikanischen Konzil angepasst.

1980   Das Pfarrbüro, der kleine Saal, sowie ein Gästeappartement entstehen.
1986   Die Kirche wird zum zweiten Mal renoviert. Dabei erneuert Prof. Sepp Baumhauer sein Wandbild.

1990   Die Jugend, die bis dahin im Turm eine Bleibe hatte, erhält neue Jugendräume, Planung + Bauleitung Prof. Thomas Ott aus. Strümpfelbach.

1994   Prof. Nuss aus Strümpfelbach fertigt für die Kirche einen Kreuzweg, zugleich eines seiner letzten Werke, ohne Künstlerhonorar.

Personell blieb die Gemeinde mit Seelsorgern bis auf die Anfangszeit lange Zeit konstant besetzt. So stand in den Anfangsjahren bis 1957 Pater Odilo Petermichel, bis 1959 Pfarrer Peter Weckenmann und danach bis zu seiner Krankheit 1996 Pfarrer Canisius Uhl der Gemeinde vor. In den letzten zehn Jahren, bis heute, betreut Herr Pfarrer Hans-Karl Breunig die Gemeinde der Pfarrei St. Andreas. In der Übergangszeit zu Pfarrer Breunig erfuhr die Gemeinde was es mit der Mission auf sich hat. So erhielten wir Aushilfe von Pfarrer Emanuel, Pfarrer Charles  und Pfarrer Benignus aus Nigeria, außerdem Pfarrer Andre´aus Zair.

Längere Zeit hielt sich auch Pater Joy aus Indien in unserer Gemeinde auf, welcher  heute noch jedes Jahr zur Ferienzeit bei uns weilt. Besonders zu diesem bestehen von vielen Kirchengemeindemitgliedern heute noch engere Kontakte, die sich auch in der Unterstützung seiner Tätigkeit in Indien bemerkbar machen

Räumlich galt es für alle Seelsorger die Katholiken verschiedener Teilgemeinden zusammenzubringen. So waren es bis 1980 Christen der Gemeinden Endersbach, Groß - und Kleinheppach und Beinstein. Danach wurde die Pfarrei der politischen Gemeinde angepasst. Beinstein kam nach Waiblingen und Kleinheppach nach Korb. Dafür kam dann Strümpfelbach von der Gemeinde HL. Kreuz Stetten zu  St. Andreas.

Zum Leben in der Kirchengemeinde ist festzuhalten, dass der Kirchenchor schon vor der Kirchweihe von St. Andreas existierte, das Kath. Werkvolk 1957 entstand, die Jugend bei der Pfadfinderschaft St. Georg, der Frohschar und Mädchenjugend organisiert war und es Ministranten in mehr oder weniger starker Besetzung schon immer gab.

Und heute?

Der Kirchenchor hat sich bis heute gehalten und konnte sich, obwohl zwischenzeitlich mit Großheppacher und Strümpfelbacher Gemeindemitgliedern verstärkt, im Vergleich zu den Anfängen kaum vergrößern. Er bedarf dringend einer personellen Auffrischung.

Ein Jugendchor entstand 1981 und entwickelte sich zum Chor’n more mit beachtlicher Qualität.

Das Werkvolk hat in unserer Gemeinde aufgehört.

Die KJG veranstaltet jährlich ein Zeltlager unter ihrer Leitung. Die Jugendräume werden auch von Krabbelgruppen mit benutzt.

Erfreulich die Tatsache, dass sich die Ministranten oft in großer Schar und koedukativ um den Altar versammeln.

Anfang der 80er Jahre hielt auch in unserer Gemeinde trotz mancher Schwierigkeit der Familiengottesdienst Einzug und wird bis heute als eine besondere Gottesdienstform in der Gemeinde angeboten.

1991 wurde in unserer Gemeinde eine Gemeindeerneuerung durchgeführt von der heute noch ein paar Bibel – Teilen - Gruppen Zeugnis davon ablegen.

Ich habe versucht, soweit es ging, die Geschichte unserer Pfarrei zusammenzufassen. Vieles konnte ich Quellen entnehmen, manches habe ich so berichtet wie ich es weiß. Dass ich dabei nicht alles vollständig darstellen konnte, möge man mir verzeihen und zum Anlass einer Vervollständigung nehmen. Nachfolgende Berichterstatter werden es danken.

 

Karl Maier